An den Aktienbörsen macht sich eine verstärkte Risikoaversion breit. Hintergrund sind Befürchtungen, dass die Erholung der Weltwirtschaft ins Stocken geraten, die Virusmutationen die bisherigen Erfolge in der Bekämpfung der Pandemie zunichtemachen oder die Situation in Afghanistan für geopolitische Spannungen sorgen könnten.
Der Dow Jones Industrial büsste am Dienstag um -0.79% auf 35'343.28 Punkte ein, nachdem am Vortag noch ein erneutes Rekordhoch erreicht worden war. Der marktbreite S&P 500 fiel ebenfalls um -0.71% auf 4'448.08 Zähler zurück. An der Nasdaq gaben die Indizes um knapp ein Prozent nach und der Nasdaq 100 notierte zeitweise auf dem tiefsten Stand seit zwei Wochen. In Asien tendierten die meisten Aktienindizes am Mittwoch seitwärts. Neuseelands Zentralbank beliess ihren Leitzins angesichts der wieder verstärkten Unsicherheiten in Bezug auf die Corona-Pandemie entgegen den Erwartungen unverändert bei +0.1%. Analysten hatten eigentlich mit einem ersten Zinsschritt um bis zu 50 Basispunkte gerechnet. Im Zentrum des Interesses steht heute das Protokoll des geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank (FOMC-Minutes).
Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell sagte gestern an einer Veranstaltung, dass es nach wie vor unklar sei, was die neuerliche Zunahme der Covid-19-Infektionszahlen für die US-Wirtschaft bedeute. Zu den Aussichten für die Geldpolitik äusserte sich Powell jedoch nicht.
Ein deutlich kräftiger als erwarteter Rückgang der Umsätze im amerikanischen Einzelhandel deutet auf eine Eintrübung des Konsumklimas in den Vereinigten Staaten hin. Neusten Daten zufolge gingen die Retail Sales im Juli gegenüber dem Vormonat um -1.1% zurück, während Analysten mit einem deutlich geringeren Minus von -0.3% gerechnet hatten.
Andererseits erhöhte sich die Produktion in der US-Industrie stärker als vermutet und den dritten Monat in Folge. Gegenüber dem Vormonat nahm der industrielle Ausstoss im Juli um +0.9% zu, womit der Marktkonsens von +0.5% übertroffen wurde.
Die japanischen Ausfuhren sind im Juli, angetrieben durch eine hohe Nachfrage nach Autos und Autoteilen in den USA sowie nach Chips und Halbleiter-Ausrüstung in China, im Vergleich zum gleichen Vorjahresmonat um +37% gestiegen. Mit dem fünften monatlichen Anstieg in Folge bestätigt sich die laufende Erholungstendenz.
Das Wirtschaftswachstum im Euroraum hat sich im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal deutlich beschleunigt. Mit der Lockerung vieler Corona-Massnahmen expandierte das Bruttoinlandsprodukt um +2%, womit die Erwartungen der Ökonomen bestätigt wurden. In den vorangegangenen beiden Quartalen war die Wirtschaft der Eurozone noch um -0.3%, respektive -0.6% geschrumpft. Das stärkste Wachstum im zweiten Quartal wies Spanien mit +2.8% aus, gefolgt von Italien (+2.7%), Deutschland (+1.5%) und Frankreich (+0.9%).
Die chinesische Regulierungsbehörde will mit neuen Verordnungen die heimischen Technologiekonzerne stärker an die Zügel nehmen. Die Aufsichtsbehörde SAMR kündigte gestern eine Reihe von Regulierungsvorschlägen an, um Marktmissbrauch und die unkontrollierte Datenverarbeitung durch Internetfirmen zu unterbinden. Die Aktien der grossen chinesischen Techkonzerne Alibaba oder Tencent gerieten daraufhin unter Druck.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
08:00 | GB | Verbraucherpreise (Juli, J/J) | +2.5% |
08:00 | GB | Kern-Verbraucherpreise (Juli, J/J) | +2.3% |
08:00 | GB | Erzeugerpreise (Juli, J/J) | +4.3% |
11:00 | EZ | Verbraucherpreise (Juli, J/J) | +2.2% |
11:00 | EZ | Kern-Verbraucherpreise (Juli, J/J) | +0.7% |
14:30 | USA | Baubeginne (Juli, M/M) | +6.3% |
14:30 | USA | Baugenehmigungen (Juli, M/M) | -5.3% |
20:00 | USA | FOMC-Protokoll |
Land | Unternehmen | Periode |
CH | Emmi | H1 |
DK | Carlsberg | H1 |
USA | Cisco Systems | Q2 |
USA | Target | Q2 |
USA | Nvidia | Q2 |
Globale Markt- und Wirtschaftsentwicklungen auf einen Blick
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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